Am 23. November 2018 veranstaltete das Münchner Netzwerk die „Oper für Obdach“ im Zwischengeschoss des Münchner Hauptbahnhofes. Der Opernbariton Christoph von Weitzel interpretierte berührend und eindrücklich einige Stücke von Franz Schuberts Winterreise, die er künstlerisch zu einer etwa halbstündigen „Oper für Obdach“ zusammenfügte. Die Oper schilderte, wie Menschen ohne eigenes Verschulden wohnungslos werden und was mit ihnen geschieht, wenn sie von anderen ausgegrenzt und ohne Schutz und Hilfe ihrer Not überlassen werden. Unterstützt wurde Christoph von Weitzel dabei von Ulrich Pakusch am Klavier. Pfarrer Gerold Vorländer, leitender missionarischer Mitarbeiter der Berliner Stadtmission, untermalte die Oper zudem mit passenden Bibelzitaten.


Jeweils im Anschluss an die Opernaufführungen begaben sich Schauspielerin Tinka Kleffner und Geschichtenerzählerin Silvia Angel in die Perspektive von Betroffenen und schilderten authentisch, ergreifend und mit viel Fingerspitzengefühl, wie Wohnungslosigkeit entsteht und Betroffene ihre Situation erleben.


Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten konnte die Oper und die Erzählungen insgesamt zweimal aufgeführt werden. Dabei blieben viele Menschen stehen, lauschten den Darbietungen und nahmen sich im Trubel des freitagnachmittäglichen Hauptbahnhofes Zeit, sich auf diese außergewöhnliche Veranstaltung einzulassen. Insgesamt waren die Zuschauer und Passanten begeistert von der Idee, mit der Oper eine breite Öffentlichkeit für das Thema „Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit in München“ zu sensibilisieren, was sich auch in den sehr positiven Rückmeldungen widerspiegelte.


Zudem wollten es sich die Zuschauer nicht nehmen lassen und spendeten insgesamt 434,97 € für die Arbeit des Netzwerkes. Das Netzwerk bedankt sich sehr herzlich für diese Spenden.